pra = vorher
an = atmen, leben
ayama = Ausdehnung, Kontrolle
Wir kommen in dieses Leben mit dem ersten Atemzug und irgendwann gehen wir und nehmen den letzten Atemzug. Die Zeit zwischen dem ersten und dem letzten Atemzug ist unser Leben. Wir alle haben eine uns individuell zugemessene Anzahl von Atemzügen. Wer zu atmen aufhört, stirbt.
Indem wir diese Atemzüge verfeinern, vertiefen und verlängern steigern wir nicht nur unsere Lebensqualität, sondern dehnen auch unsere Lebenszeit aus.
Wir sind in der Lage, Wochen oder sogar Monate ohne Nahrung zu überleben. Auch ohne Wasser können wir zur Not ein paar Tage auskommen. Doch auf das Atmen können wir nur wenige Minuten verzichten.
Im Pranayama gibt es 3 Aspekte des Atemprozesses: Einatmung (Puruka), Ausatmung (Rechaka) und Atemanhalten (Kumbhaka). Bewußtes Atmen hilft uns Stress abzubauen, beruhigt den Geist und übt einen positiven Einfluss auf unsere Emotionen aus. Der Atem ist ein Spiegel unserer inneren Zustände.
Patanjali sagt: „Indem wir uns üben, den Atem zu verlängern und zu verfeinern, löst sich der Schleier auf, der das Licht des Bewusstseins verdeckt und unser Geist erlangt die Fähigkeit zur Konzentration.“
Gerade jetzt, in Zeiten von Corona – einer Virusinfektion, die das Atmungssystem befallen kann, sollten wir unserer Lunge und unserem Immunsystem eine Extraportion Aufmerksamkeit geben. Ich habe hier eine einfache und sehr effektive Atemtechnik, die du jederzeit anwenden kannst.
Quadratatmung
- Setzte dich bequem und aufrecht hin.
- Atme auf 4 ein – halte auf 4 den Atmen an – atme auf 4 aus – und halte wieder auf 4 leergeatmet an. 4-4-4-4
- Du kannst auch langsam den Rhythmus erhöhen auf 6-6-6-6 oder 8-8-8-8
Wirkung:
- Baut Stress ab
- Fördert Gesundheit und geistige Klarheit
- Belüftung der Lunge
- Blutdrucksenkung
- Regulation und Verlangsamung der Herztätigkeit
- Psychische Wirkung: Ruhe, Sicherheit und Frieden